Etappe 1 : Von Sexau nach Berlin

Tag 1

Samstag, 8. Juli

Von Sexau nach Höfen an der Enz

Der Tag X ist gekommen: Start zur Zeitreise! Ein Wetter wie für reisende Engel und Bullibär und ich machen uns fix und fertig gepackt auf den Weg.  Über Elzach, die Haidburg, Hausach, Schiltach, Alpirsbach, Freudenstadt , Seewald und schließlich Höfen.

Der Bulli lief wie geschmiert, der Keilriemen fiept ein wenig, wenn ich die Kupplung zu schnell kommen lasse, ansonsten – no problem.

Beim Einsatz meiner Medien allerdings merke ich, dass mir noch Übung fehlt! Bei der Drohne habe ich vergessen die Schutzkappe der Kamera abzuziehen, (!!!), bei der GoPro fehlt mir noch die richtige Position ( alle auf dem Kopf gedreht, alle umkehren kostet Zeit und Nerven ) , das Iphone fällt mir ständig aus der Magnethalterung, und ich merke ich habe noch nicht die R-U-H-E, einfach mal anzuhalten und einfach mal Seele baumeln lassen.

Trotzdem war es eine traumhafte Fahrt durch den Nordschwarzwald über die B294!

Der Campingplatz Quellgrund hat eine schöne, ruhige Lage und sehr nette Leute an der Rezeption. Platz genug und – ja – RUHE!

Ich brauche noch zuviel Zeit, die Daten auf den PC zu ziehen, das erfordert noch mehr Routine – aber die kommt noch!

Jetzt erst mal entspannen an der schönen Enz und ein paar nette Gespräche mit den Nachbarn!

Tag 105

Tag 2

Sonntag, den 9.7.

Vom Quellgrund in Höfen nach Frickenhausen/Main

Der Tag verlief viel besser als erwartet! Nicht nur das das Wetter grandios blieb, nein , auch die Strecke über die toll ausgebaute B27 am Odenwald vorbei  bis  hin nach TBB war ein Fahrerlebnis der Extraklasse. Mit dem Bulli muss man ja immer in Schwung bleiben so um die 70 – 80 km/h, sonst verhungert man an den Steigungen und wird zur Plage der Nachfolger.  Meistens ist mir gelungen, dies zu vermeiden.

188 km standen auf dem Tageskilometerzähler und ich habe trotzdem 7 Stunden gebraucht!

Warum? Nun, ganz einfach: Die Burgführung der Burg Steinsberg war Zufall und ich ergriff natürlich die einmalige Chance! Siehe Blogbeiträge.

Und dann endlich mal Erfolgserlebnisse mit der Drohne! Followme-videos durch die Weizenfelder des Maintauberlandes. Grandios.

Dien Steinstockerl und die alten Kapellen am Wegesrand waren sehr malerisch dort.

Dazu kam dann noch ein richtig lauschiges Plätzchen unter einem riesigen Nussbaum auf dem Knauscampingplatz in Frickenhausen – Krönung eines genialen Tages!

Die Wetteraussichten sind nicht rosig für morgen –  aber egal, der Tag heute entschädigt im Vornherein! Der Bulli läuft – und läuft…ein Ohr immer im Motorraum, das andere in der Elektrik – aber noch gibt es keine verdächtigen Geräusche!

Fortsetzung folgt!

Fotos: Frickenhausen, Maintauberkreis, Burg Steinsberg

 

Tag 3
Montag, der 10. Juli
Von Frickenhausen nach Schalkau

Draußen schüttet es in Strömen! Jetzt bin ich so lange dem Regen davongefahren –
nun hat er mich doch eingeholt. Ich stehe am Rand des Thüringer Waldes auf der
Ferien- und Freizeitanlage „ Im Waldgrund „ , einem ehemaligen Lager der NVA. Nur
etwa 140 Kilometer heute , wieder auf einer Traumstraße durch Oberfranken, der B
303. Eine Straße zum Cruuuuuisen – extraklasse! Rechts und links von mir zogen
die Weizenfelder , die Weiler und die Wäldchen vorbei und ich fühlte mich sauwohl
am Steuer. Wenn da nur nicht dieser unsägliche Stopp in den Haßbergen gewesen
wäre, wo ich die Drohne geschrottet habe.
Von vorne näherte sich Coburg mit der markanten Silhouette seiner Burg und von
hinten die schwarzen Wolken. Trotzdem legte ich einen spontanen Stopp ein in
Burgpreppach, wo ich kurzerhand im Schloß einkehrte und der Freifrau Fuchs von
Limbach und Dornheim meine Aufwartung machte. Diese Lady hatte ein Herz und so
bekam ich eine Privataudienz mit Führung durch das Schloß. Ein gigantischer
Dachstuhl, in dem zahlreiche Mausohren leben, ein ebenso eindrucksvoller Saal mit
Gobelins an den Wänden , sowie eine komplett eingerichtete Küche aus dem frühen
18. Jahrhundert beeindruckten ebenso wie die Freundlichkeit der Freifrau. Ein
weiterer Meilenstein auf meiner Zeitreise in die Vergangenheit. Irgendwie muss ich
mich nicht anstrengen: Die Geschichte kommt zu mir, ich muss nicht lange nach ihr
suchen.
Kurz vor Schalkau überfahre ich die ehemaligen Zonengrenze. Gemerkt habe ich
das erst, als ich in Schalkau ankam – irgendetwas hatte sich geändert, schwer zu
beschreiben, es war mehr so ein Bauchgefühl.
„Im kühlen Waldesgrunde..“ – so trällerte ich vor mich hin, als ich in demselben
ankam. Seit 2004 wird von einer Investorengesellschaft dieses ehemalige NVAFerienlager
renoviert. Frau Dagmar Kalkmann-Lutz ist die Leiterin und gibt sich sehr
viel Mühe, die spärlichen Gäste willkommen zu heißen. Auf 70 000 Quadratmetern
Grund stehen 28 Holzhäuser, z.T. schon renoviert, die auf Feriengäste warten.
Außerdem können die Einrichtungen der Anlage für Festivitäten aller Art gebucht
werden. Allerdings , so Frau Kalkmann-Lutz, gibt es noch einige Schwierigkeiten
insbesondere was die Akzeptanz in der Region angeht, zu überwinden. Doch hierzu
später mehr.
Ich sitze den Regen aus und werde heute Abend in den Festsaal gehen auf der
Suche nach interessanten Gesprächspartnern.

Tag 4

Dienstag, 11. Juli

Von Schalkau nach Coswig an der Elbe

Regen trommelt aufs Bullidach, tiefhängende Wolken, ein Wetter zum Verkriechen in der Koje.

Aber wir wollen ja weiter, weg vom Regen, hin zur Sonne und neuen Abenteuern. Wir machen uns zuerst an die mühsame Erfahrung der Höhe des Thüringer Waldes .

Oben sieht es so aus wie in den Vogesen, nein, eines ist anders: Alle Häuser sind in schwarzem Schiefer geplättelt – Schiefer ist der Baustoff hier im Thüringer Wald.

Wir rollen das Tal runter nach Saalfeld und wieder denke ich, irgendwo im Schwarzwald  könnte das sein. Endlich erreichen wir die B  281 und können wieder mit 80 Hügel abcruisen. Eine spontane Entscheidung lässt mich die AB 9 in Richtung Berlin nehmen. Ich cancele hiermit das Erzgebirge. Warum? Nun, für morgen ist Dauerregen angesagt, und ich möchte das mittlerweile heitere Wetter nutzen, um meinem ersten Etappenziel näher zu kommen und nicht im Regen morgen im  Erzgebirge hängen zu bleiben. Der Regen in Thüringen hat mir gereicht.

Es läuft! Von der AB 9 auf die AB 4 abgebogen in Richtung Dresden und ich beginne das alte Spielchen mit den LKWs, überholen lassen und dranhängen. Bei 90 im Windschatten  mitziehen lassen spart enorm Sprit! Apropos Sprit, an der letzten Tanke habe ich einen Schnitt von 10,6 Litern ausgerechnet – das ist – klar! – SUPER , aber auch wirklich KLASSE!

Meine freundliche Navidame hat mal wieder eine Abkürzung mit mir vor und schleust mich an Dresden vorbei steil bergab nach Coswig. Dort am Campingplatz haben die von meiner Reservierung erst mal keine Ahnung, es gibt aber doch ein hübsches Plätzchen für mich, auf dem ich mich für heute und den nächsten Tag einrichte. Donnerstag gehts weiter nach Potsdam.

Aufs Rad geschwungen und den Elberadweg in Richtung Dresden geradelt. Traumhaft!
Grüne Flussauen, Kühe, Pferde, Pappeln, Erlen, und dann : Radebeul. Da war doch wer? Richtig! Karl May, der Autor meiner Jugend, ich habe fast alle seine Bücher gelesen . Also am Museum vorbeigeschaut, aber leider : Geschlossen. So ein Pech!

Dafür bin ich dann in ein „Griechischen Kneipchen“ reingeplatzt und habe gleich auf Griechisch angefangen zu grüßen und zu bestellen. Die Bedienung ( groß, blond, also typisch griechisch..) sagt nur: „Watt wollen’se!?“
Ok , ich hatte verstanden, hier war niemand Grieche. Nicht einmal der Besitzer. Bier gab es trotzdem und dazu einen netten Plausch mit dem Barkeeper, der zwar aus Dresden kommt, aber in Lübeck wohnt und – zur See gefahren ist als Barkeeper auf großen Passagierdampfern. Ob es die Aida war, habe ich doch tatsächlich vergessen zu fragen. Wir diskutieren die Arbeit auf See, die Bezahlung, die Konkurrenz durch Billigarbeitskräfte aus dem Ostblock und das CrystalMeth – Problem, welches aus Tschechien importiert wurde. Ob ich Peter Scholl-Latour kenne, fragt mich der Seebarkeeper. Klar, sage ich, ist ein alter Kumpel von mir, und grinse. Er grinst zurück. Solche Begegnungen am Rande sind es, die meine Zeitreise so interessant machen.

Morgen  ist Regenpause. Aber ich bin sicher, es wird sie wieder geben, diese Begegnung mit einem interessanten Menschen, die meine Reise erneut bereichern wird.

Tag 5

Mittwoch, 12.07.

Regenpause in Coswig

Der Regen hat auf sich warten lassen… So hatte ich Zeit für das Projekt „Phoenix“, über das ich später berichten werde.

Um 1300 fuhr ich per Rad an den Bhf Coswig , von dort an den HBhf Dresden und machte mich auf den Weg zur Frauenkirche. Auf dem Weg dahin begegnete ich Monique. Sie ist Sozialarbeiterin in Paderborn und angestellt bei „Save the children.org“. Da stand sie nun mit ihren Dreadlocks und den schönen blauen Augen und sprach Leute an, um sie zu bewegen für Ihre Sache zu spenden. Ich durchschaute ihre Absicht sofort und verwickelte sie in ein Gespräch über ihre Dreadlocks (es hatte mich schon immer interessiert wie und vor allem wie oft man dieses Würmer wäscht…), ihre sahen hübsch aus und waren mit blauen und grünen Bändern verziert.  Sie zieht mit ihren Mitarbeitern und dem Stand durch mehrere deutsche Großstädte, um für ihre Organisation Geldspenden zu sammeln. Studiert hat sie Sozialpädagogik und hat vor kurzem ihren Master gemacht. Natürlich wollte sie mich unbedingt an den Haken kriegen . Ich weigerte mich, versprach ihr aber per Handschlag und einem tiefen Blick in ihre  – oh, wirklich wunderschönen Augen, dass ich dies heute abend – also jetzt – nachholen werde. Check.

Ich hangelte mich durch die Arkaden unter Vermeidung der Nässe von oben weiter und landete im Verkehrsmuseum. Die Rezeptionsdame, adrett, nett und freundlich fragte, was sie für mich tun könne. Ich fragte sie, ob sie meinen Schirm gesehen hätte, den ich hier vergessen hätte. “ Ja , klar“, kam die Antwort, sie verschwand hinter dem Tresen und kam mit einem – sorry: geilen – schwarzen Audischirm wieder hervor. „Ist er das ?“ –  Ich zögerte keinen Moment: „Ja, klar!“ und schon war ich Eigentümer eines neuen Regenschirmes. Um die Ecke wurden Billigschirme für 15 Euro vertickert, ich war richtig stolz , hatte aber trotzdem ein schlechtes Gewissen und spendete 5 Euro für die Kaffeekasse. Frau Maurer, so hieß sie, war die zweite herausragende Begegnung des Tages. Tiefe Lachfältchen um die Augen, einen klaren Blick aus stahlgrauen Augen und ein rrrrrolllendes „R“ wie aus dem tiefsten Frankenland. „Kommen Sie aus Franken?“ Ich wollte es genau wissen. Wieder wurden die Lachfältchen tiefer. „Nein , aus RRRRusssland! Taschkent! Manche halten mich auf für eine Österreicherin, das muss an meinem Mann liegen, der ist nämlich Österreicher.“ Aha, die Liebe!

Überhaupt: Russen. Dresden scheint überschwemmt von Russen. Ich meine dabei nicht die Menschen vor den vielen Wurstbuden und Souvenirständen, obwohl auch viele von diesen unüberhörbar Russisch sprachen, sondern die dahinter. Mir schien es so, als ob jeder zweite Angestellte der Gastronomie und der Tourigeschäfte aus dem großen Reich im Osten kamen. Mir fiel wieder mein Seebarkeeper von gestern ein und konnte nun deutlich nachvollziehen , was er meinte, als er von der Konkurrenz aus dem Osten sprach.

Und sonst? Natürlich Frauenkirche, Semperoper und Akademie der Künste, der Dom und die Elbe, aber dazwischen jede Menge Sushi, Pizza, Pulled Porc und Döner. Gottseidank fand ich bei Reimanns noch ein stilvolles Café mit Eierlikörtorte.

Ziemlich müde, aber durch meine Schirm bestens vor dem Regen geschützt, kam ich zurück zum Campingplatz in Coswig. Mittlerweile war die Chefin persönlich anwesend, eine Frau Stelter. Und um es vorweg zu nehmen: Nein, es waren nicht aller guten Dinge drei an diesem Tag was die Begegnungen anging. Spröde und förmlich gab sie sich. Schien kein Interesse an PR zu haben. Nun ja, wenn man 17 Jahre einen Campingplatz leitet, dann scheint man dies nicht mehr nötig zu haben. Und überhaupt: Campingplätze. Ich erwäge ernsthaft, für den weiteren Verlauf meiner Reise auf Wohnmobilstellplätze auszuweichen. Campgrounds bieten nicht so viel mehr Komfort. Warme Duschen und Santäranlagen – ok , aber ansonsten ? Nach Berlin werde ich das mal testen.

Fotos: Camping Coswig, Verkehrmuseum, Dresden Elbterrasse – im Regen

Tag 6

Donnerstag, 13. Juli

von Coswig zum Schwielowsee

Grauer,  kühler Morgen, das Unwetter von gestern Nacht hat seine Spuren hinterlassen. Lange Hose und Pulli sind angesagt . Ich bezahle 17 Euro bei Frau Stelter , das war die preiswerteste Übernachtung bisher. Dann geht es auf den Weg nach Norden. Vorher aber noch ein kleiner Abstecher in die Altstadt von Meissen. Mit Biermann im Tapedeck kurbele ich durch die kopfsteingepflasterten schmalen Gässchen und verfranze mich heillos in dem Einbahnstraßen – und Fußgängerzonensystem. Plötzlich stehe ich auf dem historischen Markt und vor mir ein Fahrzeug des Gemeindedienstes, von dessen Fahrer ich mir ein berechtigten Anschiss abhole: Gegen die Einbahnstraße und durch die Fußgängerzone  – auweia! Meine Navidame scheint das nicht zu kümmern, die weist jede Schuld von sich.

Dann ist wieder Bundesstraßencruisen angesagt. Über die B 101 geht es nach Norden durch wunderschöne Alleen , an hunderten von Windkraftanlagen vorbei und dann die Sonnenblumenfelder, die es mir besonders angetan haben, weil sie so herrlich fotogen sind! Der Bulli mittendrin und  außenrum nur lauter kleine gelbe Sonnen-blumen. Toll!

Gegen 1430 wird der  Verkehr und der Wald dichter. Berlin kommt näher unverkennbar. Über kleine , gewundene Ufersträßchen finde ich schließlich ins „Himmelreich“, mein Campingplatz für die nächsten 5 Tage am Schwielowsee. Link:
himmelreichcamping

Ein hoher Kiefernwald mit einem sehr gepflegten Rasenufer – was will man mehr? Und dann bekomme ich auch noch den schönsten Platz direkt am Wasser ! Hier könnte man Urlaub machen! Der Empfang war sehr freundlich und kompetent.Einzig der Preis schmerzt ein wenig mit 42 Euro / Nacht. Nun ja, ich gönne mir ja sonst nichts. Ich richte mich häuslich ein und werde dabei begleitet von einem sehr netten Leipziger Ehepaar, die ebenfalls gerade eben mit ihrem niegelnagelneuen VWCamper angekommen sind. Da stehen nun zwei Busse nebeneinander : Ein T6 und ein T2, 45 Jahre VWBus- Geschichte! Dazu gibts morgen ein paar Bilder. Für heute nur das mit den Sonnenblumen….tag6wordpress_1

Tag 7

Freitag , der 14.07.

Im Himmelreich

Eine Woche Zeitreise ist vorbei. Es ist Zeit , eine erste Bilanz zu ziehen.

Zuerst ein Wort zu meinem Bulli. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie zuverlässig mein alter Kamerad ist. Er lief und lief ohne irgendwelche technischen oder elektrischen Probleme. Nun ja, ein wenig Wassereintritt bei dem Starkregen durch die obere Falz an der hinteren Luke, aber das ist eine Lappalie. Außerdem kennt man das ja manchmal von alten Herren, dass sie „undicht“ werden. Mein BullI: Erste Sahne! Toitoitoi!

Zu mir selbst: Die Aufregung und die Fahrigkeit der ersten Tage hat sich gotseidank gelegt. Ich bin ruhiger, ausgeglichener geworden. Kleine Leichtsinnsfehler , die mir zu Beginn passiert sind, kommen in den letzten Tagen nicht mehr vor. Vielleicht symbolisch, aber mit der Reparatur der Drohne kam viel mehr Sicherheit in die Abläufe. Auch, weil ich die technischen Ansprüche an die Drohnenaufnahmen wesentlich nach unten korrigiert habe. Ich bin kein Profi und werde es auch nicht mehr innerhalb meiner Zeitreise. Gut so.

Zur Zeitreise an sich: Bisher eine phantastische Erfahrung. Jeden Tag gab  es so viel zu entdecken und so viel neue Begegnungen, dass ich fast nicht alle in Worte fassen kann. Und dann diese wunderschönen Landschaften! Das gemütliche Fahren über sanft geschwungene Straßen vorbei an malerischen Dörfern und Städten durch herrliche Landschaften. Deutschland ist schön! Und dann noch als I-Punkte die Menschen, mit denen ich ins Gespräch kam, die Geschichen erzählen konnten, die sich nicht verschlossen und deren Offenheit schon überraschend war. Also auch ein herausragenede menschliche Erfahrung!

Ob es wohl so weiter gehen wird? Kann das noch getoppt werden? Wann kommt die erste schlechte Erfahrung, wann die erste Panne? Positiv denken! Es kommt, wie es kommen muss und ich kann es letztendlich nicht steuern , sondern ich werde es so nehmen, wie es ist.

Im Himmelreich geht es friedlich zu. Nette Familien, viele Paare mit (neuen) Bussen unterwegs, ich habe noch keinen T2 entdecken können. Vielleich kommt das ja noch.

Heute Mittag schwang ich mich auf mein Fahrrad und bin immer der Havel entlang nach Potsdam gefahren. Ein landschaftlich sehr reizvoller Ausflug, vorbei an vielen lauschigen Badeplätzchen, aber auch vorbei an vielen teuren Lofts und Häusern mit eigenen Bootsanliegern und Jachten. Je näher man Berlin kommt, desto elitärer werden die Anwesen.

Potsdam ist eine sehr gut erhaltene Stadt mit Straßenzügen, in denen die alten Fassaden komplett restauriert worden sind  und man wähnt sich stellenweise 100 Jahre zurück. Aber es ist eine gelungene Mischung geglückt aus Alt und Neu. Kongresszentren in futuristischem Stil und daneben der alte Hoteladel – irgendwie passt es schon zusammen.

Potsdam heißt natürlich auch „Sanssouci“. Ein Muss.

In der Anlage herrscht Fahrradverbot. Noch nicht mal Schieben ist erlaubt. Also musste ich mich auf Schusters Rappen begeben, um zum Schloss zu gelangen. Wo war die beste Sicht auf die Sehenswürdigkeit ? Kein Problem, man musste nur den Horden von Japanern folgen, die alle mit Smartphone in Augenhöhe durch  die Anlagen stolperten. Da , wo die meisten von ihnen standen, da musste wohl der fotogenste Punkt sein. Und so war es auch. Nur, dass ich etwas enttäuscht war von der Schlossansicht. Vor lauter Terrassen in Grün und Gelb sah man die Fassade des Schlosses kaum. Jetzt müsste man seine Drohne dabei haben…Aber ich glaube, dass da die Security ganz schnell etwas dagegen gehabt hätte.

Nach 25 Km Radsport war ich glücklich und müde wieder an meinem Bulli. Wie schöne schmeckt das Bier mit der Sicht auf die Havel und die Boote, entspannt im Stuhl mit etwas dezenter Chillout Musik im Bose…

Die Fotos: Sanssouci, der Bulli im Himmelreich und Bullibär im Cockpit

 

Tag 8 – 10

Samstag, 15.07. – 17.07.

Wochenende am Schwielowsee

Von Samstag bis Dienstag werde ich am Schwielowsee bleiben auf dem Campingplatz Himmelreich.  Ich möchte mich hier mit meiner Familie treffen, meinem Sohn mit Schwiegertochter und den Enkeln und meine Frau Gaby kommt auch extra angereist . Wir werden hoffentlich ein schönes gemeinsames Wochenende hier am Schwielowsee verbringen, gemeinsam Essen gehen, Spazierengehen, Radfahren – einfach Urlaub machen. Am kommenden Dienstag ist dann die Fortsetzung der Zeitreise geplant. Nächstes Ziel ist Arendsee. Dazu dann am Dienstag, den 18.07. mehr.

Ein Gedanke zu “Etappe 1 : Von Sexau nach Berlin

  1. Hallo Peer, habe Dich gefunden und lese und begreife, warum die Mopedjahre neuem weichen mussten. Grüße von den Biker-Days Pfullendorf. Schade um die Drohne und die nun nicht mehr möglichen Eindrücke von oben. Eugen

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